Die Uhrzeit

Beim durchwanken der Altstadt von Pisa wurde ich wie üblich von diversen Strassenhändlern angesprochen (ausnahmslos Schwarze – sie scheinen über eine natürliche Begabung für den Handel zu verfügen) und als mir einer davon Uhren anbot, musste ich lachen. Mir wurde wieder bewusst, wie ich den Erfinder (oder die Erfinderin) der Uhrzeit verachte. Naja, ist eventuell ein wenig hart betont, da die Uhrzeit doch bestimmt gewisse Vorteile mit sich bringt.

Trotzdem trage ich seit langer Zeit keine Uhr mehr. Eine solche zwingt mich einen festen Ablauf der “Wirklichkeit” wahrzunehmen, zumindest in den “zivilisierten” Nationen 😉 Ich muss, sollte, darf oder habe mich zu einer bestimmten Zeit hier oder dort einzufinden.. Für die Erfüllung einer Aufgabe steht mir so und so viel Zeit zur Verfügung.. Dies ist ein Zwang, welchen ich mir nicht auferlegen möchte und versuche Widerstand zu leisten. Wahrlich ist dies nicht durchgehend möglich, da ich mich doch immer wieder beugen muss.

Solange ich mich in der momentanen Situation davon distanzieren kann, geniessen ich diesen Zustand ausserordentlich. Bei meiner Rückkehr werde ich mich wieder beugen müssen, sofern sich kein anderer Weg auftut, welchen ich beschreiten kann. Das wird sich jedoch von selbst zeigen, mit der Zeit 😉